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Bequemlichkeit steht beim Reisen vor Umweltbewusstsein

Befragung der Frankfurt UAS und dem IFAK Institut zum Reiseverhalten der Deutschen
Taunusstein, 23. Oktober 2023 - Für jüngere Menschen spielt umweltbewusstes Reisen in der
Reiseplanung und -organisation nur eine untergeordnete Rolle. Erst ab dem mittleren bis älteren
Lebensabschnitt kommen auch Umweltaspekte zum Tragen. Bequemlichkeit ist für alle Reisenden ein sehr
wichtiger Aspekt. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommen das Institute for Aviation and Tourism (IAT)
der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut
IFAK in Taunusstein. In einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage unter 1.001 Personen haben sie
untersucht, wie die Deutschen in den letzten Jahren gereist sind. Im Mittelpunkt standen drei zentrale
Fragen: Wer hat welche Verkehrsmittel genutzt? Welche Überlegungen spielten bei der Planung bzw.
Buchung der Reise eine Rolle? Und wie hoch ist die Bereitschaft zur CO2-Kompensation? Durchgeführt wurde
die Befragung im Zeitraum vom 1. bis 25. August 2023.
Privater Pkw weiterhin beliebtestes Hauptverkehrsmittel für Reisen
Um zum Urlaubsort zu gelangen ist nach wie vor der private Pkw (44 %) das beliebteste Hauptverkehrsmittel,
gefolgt vom Flugzeug (40 %) und mit deutlichem Abstand der Bahn (9 %). „Tatsächlich gelangen Reisende
jedoch mit durchschnittlich 2,4 Verkehrsmitteln zum Reiseziel, denn häufig nutzen sie weitere
Transportmittel wie etwa die des öffentlichen Nahverkehrs oder das Taxi“, erläutert Prof. Dr. Kerstin
Wegener, Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit besonderem Schwerpunkt Tourismusmanagement
sowie Direktoriumsmitglied des IAT.
Bequemlichkeit wichtigstes Kriterium bei Urlaubsplanung
Wer reist, möchte es einfach und bequem haben, möglichst mit wenigen Umstiegen – für vier von fünf
Befragten (82 %) ist dies bei der Planung oder Buchung eine sehr wichtige oder wichtige Überlegung.
Alters- oder Geschlechtsunterschied spielen dabei fast keine Rolle. Für drei von vier Befragten (77 %)
spielt zudemdie Unabhängigkeit der Fortbewegung am Urlaubsort eine wichtige Rolle. Beides zusammengenommen
könnte erklären, warum der eigene Pkw nach wie vor das beliebteste Hauptverkehrsmittel zum Urlaubsort
ist. Trotz wirtschaftlicher Sorgen und Inflation stehen in der Reihenfolge der Kriterien die Kosten bei 69 % der
Befragten lediglich an dritter Stelle. Umweltbewusstes Reisen – wie die Anreise mit klimaschonenden
Verkehrsmitteln (37 %), umweltschonende Aktivitäten am Urlaubsziel (52 %) oder die Unterkunft mit
Ökosiegel oder ökologischer Zertifizierung (26 %) - spielen eine geringere Rolle, wobei gerade die Reisenden
ab 50 Jahren ein größeres Gewicht auf diese Kriterien legen.
Geringe Bereitschaft für freiwillige CO2-Kompensation
Da viele Fluggesellschaften und auch Reiseveranstalter den Reisenden mittlerweile anbieten, ihren
ökologischen Fußabdruck durch eine freiwillige Zahlung kompensieren zu lassen, haben das IAT und IFAK
Presseinformation Wissen durch Praxis stärkt danach gefragt, ob die Befragten dieses Angebot auch nutzen würden.
Aber weder in den Einstellungen noch im tatsächlichen Verhalten der Reisenden findet sich eine Mehrheit, die diesem
Angebot nachkommen will. So gab nur rund ein Viertel der Befragten (26 %) in der Untersuchung an, dass sie eventuell freiwillig bei ihrer
letzten Reise einen solchen Betrag gezahlt hätten. Die größte Kompensationsbereitschaft findet sich in der
mittleren Altersgruppe der 30 bis 39-jährigen (36 %) und unter den umweltbewusst Reisenden (40 %). Die
größte Ablehnung der freiwilligen Kompensation findet sich hingegen unter den 20 bis 29-jährigen (71 %)
sowie unter den 40 bis 49-jährigen (70 %) Befragten, die geringste Ablehnung hingegen bei den älteren
Reisenden ab 60 Jahren. „Es scheint somit, dass trotz der vielfältig beschriebenen Wichtigkeit des
Klimawandels unter den Jüngeren am Ende das Portemonnaie den Ausschlag gibt, während bei den
vergleichsweise wohlhabenderen Älteren das Thema der Nachhaltigkeit eine größere Resonanz erfährt“,
fasst Dr. Christian Holst, Geschäftsführer des IAT, zusammen.
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